Entscheidungsfindung – ohne SK oft ein zäher Prozess

Übliches Problem:

Stellt sich einer Gruppe die Herausforderung, dass gemeinsam eine Entscheidung gefällt werden soll, entsteht allzu oft eine Dynamik, die zu schier endlosen Diskussionen und am Ende zu einem unbefriedigenden Ergebnis führt.

Immer wieder passiert es außerdem, dass die Entscheidungsfindung scheinbar einfach ist. Nur bei der späteren Umsetzung stellt sich heraus, dass das Ergebnis nicht wirklich von allen Gruppenmitgliedern mitgetragen wird.

Die Lösung mit SK:

Der größte Nutzen des SK-Prinzips ist es, die wenig produktive Gruppendynamik in eine kreative und konstruktive zu wandeln. Je nach Situation und Komplexität gibt es methodische Varianten in der Herangehensweise.

Das SK-Prinzip in einer einfachen Standard-Version:

Die Gruppe entwickelt beliebig viele Vorschläge und wählt dann jenen aus, der dem Konsens und damit dem Interessenausgleich am nächsten kommt. Dies geschieht in vier Schritten:

Oft ist nicht klar, auf welche Problem- bzw. Fragestellung die gesuchten Lösungen eine geeignete Antwort geben sollen. Fassen Sie die Fragestellung daher möglichst präzise.

Beispiele:

Geht es darum, eine Idee für einen Betriebsausflug zu entwickeln – oder geht es um ein Teamevent, das ggf. ein Ausflug sein kann aber auch ein gemeinsames Fest, ein Training oder noch vieles mehr?

Geht es darum, den Umsatz „irgendwie“ anzukurbeln oder geht es um eine zukunftsweisende Firmenstrategie?

Geeignete Beispiele aus unseren Ausbildungsseminaren:

  • Welches Haustier schaffen wir uns als Familie gemeinsam an?
  • Wohin geht die nächste Urlaubsreise?
  • Mit welchem Teamevent stärken wir das Zusammengehörigkeitsgefühl?
  • Welche Maßnahmen planen wir im Rahmen unseres Betrieblichen Gesundheitsmanagements?
  • Welchen Bewerber stellen wir ein?

In einem kreativen Prozess (z.B. mit Hilfe eines Brainstormings) können Sie geeignete Antworten auf die Fragestellung suchen. Dabei gilt:

  • Es ist ausdrücklich erlaubt und erwünscht, Ideen anderer Gruppenmitglieder aufzugreifen und weiterzuentwickeln.
  • Es ist nicht gestattet, Ideen anderer abzuwerten – eine Beurteilung und Überprüfung der Ideen erfolgt später im Prozess.
  • Es ist hilfreich daran zu denken, welche Einwände es gegen die eigenen Vorschläge geben könnte und diese Aspekte bei der Entwicklung der Vorschläge mit einzubeziehen.

Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von 0 – 10

0 bedeutet:   kein Widerstand,  es spricht nichts dagegen,  ich stehe voll hinter der Lösung
10 bedeutet: maximaler Widerstand, der Vorschlag ist für mich unannehmbar

2, 3, …9:       beliebig Abstufung nach Gefühl für den   zweitliebsten, drittliebsten…… usw. Vorschlag

Hinweis: zur Erfassung der Bewertungen stehen verschiedene Hilfsmittel wie Karten oder Fächer zur Verfügung (siehe Tools).

Meinungsbild

Trägt man die Einzelwertungen in eine Tabelle ein, zeigt sich ein Meinungsbild.

Beispiel eines Meinungsbildes

In diesem Beispiel ging es um das Thema für ein Seminar, das eine Gruppe von Führungskräften besuchen wollte.
Die Tabelle zeigt die Einzelbewertungen (Spalten D bis K), die Summe der Einzelwiderstände (Spalte BM) und den mittleren Widerstand (Spalte BO), der ein Hinweis auf das mögliche Konfliktpotenzial des Vorschlags ist. Zumindest in überschaubaren Gruppen geht es beim Konsensieren nicht um ein rechnerisch ermitteltes Ergebnis. Das Meinungsbild dient als Diskussionsgrundlage. Sollten einzelne Gruppenmitglieder hohe Bedenken haben, werden diese hinfragt. Dies führt in der Regel zu einer Anpassung und Verbesserung der ursprünglichen Vorschläge.

Der Vorschlag, der in der gesamten Gruppe die geringste Ablehnung erzeugt, ist gleichzeitig derjenige, der den besten Interessenausgleich unter den Beteiligten erzielt.
Diese Alternative nennen wir „konsensiert„. Der Prozess, der zum Suchen dieser Alternative abläuft, heißt „Konsensieren“.